KMS > MetaIPSS® > KMS Fokusthema: MetaIPSS
Christian Dahlmann

Christian Dahlmann

29. März 2023

KMS Fokusthema: MetaIPSS

Klinische Daten nutzen, Risikopatient:innen identifizieren - Infektionen verhindern

Die Entstehung nosokomialer Infektionen wird durch Risikofaktoren begünstigt. MetaIPSS verschafft Ihnen mit der ALERT-Funktion einen direkten Überblick, bei welchen Patient:innen spezifische Risikofaktoren vorliegen.

Die ALERT-Funktion nutzt klinische und administrative Patientendaten aus dem Krankenhausinformationssystem (KIS) – von Vitalwerten über die Medikation bis hin zu Kathetern, Zu- und Ableitungen. Dies ermöglicht es, bestimmte Fragestellungen zu beantworten, die auf ein erhöhtes Infektionsrisiko hinweisen könnten, beispielsweise: „Wer hat einen Venenverweilkatheter oder einen Blasenverweilkatheter und seit mehr als 24 Stunden Fieber?“, „Wer erhält seit mehr als 7 Tagen eine Antibiose?“ oder auch „Wer hat einen zentralvenösen Zugang und aktuell einen Erregernachweis in der Blutkultur?“. Dank dieser Filtermöglichkeiten müssen Sie nicht mehr mit hohem zeitlichem Aufwand eine Vielzahl einzelner Dokumentationsanteile sichten, das übernimmt MetaIPSS.

Neben einer geringeren Arbeitsbelastung der Krankenhaushygiene trägt MetaIPSS auch dazu bei, möglichst rasch notwendige Interventionen bei Patient:innen einzuleiten.

Ein optimierter Informationsfluss kann zur Verbesserung der Behandlung beitragen

Den Überblick über eine Vielzahl mikrobiologischer und virologischer Befunde zu behalten, kann eine Herausforderung sein – besonders bei längerer Verweildauer oder mehrfacher Diagnostik. Auch der Austausch zwischen Krankenhaushygiene und dem klinischen Behandlungsteam wird mit steigender Anzahl von Befunden nicht einfacher. MetaIPSS ermöglicht der Hygiene und dem Behandlungsteam den gleichen Blick auf Befunde, strukturiert, filter- und gruppierbar: Sie finden relevante Befunde schneller.

Voraussetzung dafür ist eine strukturierte Befundübermittlung. Befunde im Format PDF, oder Befunde in Form unstrukturierter Textdateien (ASCII Freitext), sind für MetaIPSS ungeeignet, da diese nicht die erforderliche semantische Interoperabilität aufweisen. Die Übermittlung kann wahlweise mit HL7 oder auch HL7 FHIR erfolgen. Ist zwischen Krankenhaus und Labor bereits eine Befundübermittlung in Form von PDF-Dateien zur Anzeige im KIS etabliert (i. d. R. als HL7-MDM-PDF), so wird diese nicht durch die Einführung einer strukturierten Befundübermittlung an MetaIPSS obsolet, sondern bleibt weiterbestehen. Gleiches gilt für Textbefunde (unstrukturiert), die häufig z. B. für die Arztbriefschreibung des KIS verwendet werden – eine im Alltag wichtige Funktion, die durch eine Einführung von MetaIPSS selbstverständlich nicht beeinträchtigt wird.

Gesetzliche Anforderungen und Meldepflichten erfüllen und Risiken mitigieren

Das Infektionsschutzgesetz verpflichtet die Leitung jeder Einrichtung, das Auftreten nosokomialer Infektionen zu überwachen und wirksame Gegenmaßnahmen zu treffen. Von der Ausbruchserkennung über verpflichtende Surveillance-Berichte bis zur Identifikation von Risikopatient:innen unterstützt MetaIPSS die Leitung eines Krankenhauses dabei, allen gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen.

»Eine detaillierte patientenbezogene Dokumentation und Bewertung kann Sie im Schadensfall schützen.«

Patientenliste in MetaIPSS
Abb.: Patientenliste in MetaIPSS mit Hinweisen auf mögliche Infektionsrisiken

Meldepflichten - DEMIS

MetaIPSS ermöglicht mit dem Modul MetaDEMIS, welches auch separat erworben werden kann, die Meldepflichten nach § 6 Infektionsschutzgesetz (die sog. „Arztmeldungen“ zu meldepflichtigen Erkrankungen wie Masern, Windpocken, Meningokokken-Meningitis usw.) direkt aus dem Krankenhausinformationssystem durchzuführen. Dabei erfolgt die Kommunikation nicht aufwändig über die Telematikinfrastruktur, sondern über eine FHIR-Schnittstelle gemäß den Spezifikationen der gematik, die das DEMIS-System des RKI zur Verfügung stellt.

 

Surveillance und Monitoring: Erreger, Ausbrüche, NRZ KISS

Von der Resistenz-Statistik über NRZ-KISS-Surveillance bis zu automatisiert erstellten und versendeten Berichten: MetaIPSS unterstützt die Krankenhaushygiene bei allen Prozessen. Filterbare Sichten für einen schnellen Überblick, automatische Kennzeichnung von Patient:innen bei Eingang kritischer Befunde, Prüfung auf Erstnachweise von Erregern, Materialstatistiken und vieles mehr.

So werden z. B. für die Teilnahme an der Surveillance postoperativer Wundinfektionen („OP-KISS“) beim Nationalen Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ, www.nrz-hygiene.de) nicht nur automatisiert Erfassungsbögen generiert, wenn eine überwachungspflichtige Operation im KIS dokumentiert wurde. Tritt eine postoperative Wundinfektion auf, stehen für die Dokumentation in MetaIPSS alle mikrobiologischen Befunde des Patienten bzw. der Patientin zur Verfügung. MetaIPSS unterstützt Sie auch dabei, Patient:innen mit einer solchen Infektion in Ihrem Patientengut zu identifizieren, z. B. durch eine Kombination von Filtern auf bestimmte Operationen sowie auf definierte Wundbehandlungen (wie eine VAC-Therapie) oder auch auf Erregernachweisen in Materialien wie Wundabstrichen aus OP-Wunden. Einmal eingerichtet können diese Filter jederzeit erneut angewendet werden.

Nach Abschluss der Erfassung können die Daten dann bequem über eine Schnittstelle zum NRZ übertragen werden – eine händische Datenübertragung per „Web-Interface“, die ohne MetaIPSS nötig ist, entfällt vollständig.

 

Kosten senken und Erlöse sichern

Auf der Kostenseite ist ein Zusammenhang zwischen einem Nachweis multiresistenter Erreger und einer längeren Verweildauer nachgewiesen. Dies führt zu einer Verringerung der Gesamtfallzahl und somit zu geringeren Erlösen. Auch notwendige Bettensperrungen und Isolationsmaßnahmen tragen zu einem solchen negativen Effekt bei.

Hinzu kommt, dass die Behandlungskosten von nosokomialen Infektionen häufig nicht vollständig durch DRG-Erlöse gedeckt sind. Jede vermiedene Infektion trägt also zur positiven wirtschaftlichen Situation eines Krankenhauses bei.

»Darüber hinaus – und das ist wohl das wichtigste Argument – dient eine Vermeidung von nosokomialen Infektionen dem Wohl des individuellen Patienten bzw. der Patientin.«

Auch auf der „Erlösseite“ bietet MetaIPSS echte Mehrwerte. Das System gibt Hinweise auf mögliche erlösrelevante ICD10-Diagnosekodes, die sich aus mikrobiologischen Befunden der Patient:innen ergeben. Bei Vorliegen von Nachweisen bestimmter Erregerspezies mit definierten Einzelresistenzen können Kodes insbesondere aus dem Bereich U80ff/U81ff/U82ff kodiert werden, die sich komplexitätsgradsteigernd auswirken. Nach Abgleich mit den bereits vorhandenen Diagnosekodes erfolgt eine Kennzeichnung in MetaIPSS – die z. B. auch durch Kodierfachkräfte genutzt werden kann. Dies wird auch durch die unproblematische Verfügbarkeit von MetaIPSS im Webbrowser-Frontend unterstützt.

Weiterführende Artikel

- Wissensmanager #12

Stöbern Sie durch die aktuelle Printausgabe unseres Magazins

Bleiben Sie up-to-date
KMS-Newsletter abonnieren
Wir sind immer für Sie da
Kontakt aufnehmen
KMS Vertrieb und Services GmbH
Inselkammerstraße 1
82008 Unterhaching

Telefon: +49 89 66 55 09-0
Telefax: +49 89 66 55 09-55

Support: +49 89 66 55 09-45