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Dr. Daniel Dettling

16. Dezember 2021

Kolumne: KI in der Gesundheitswirtschaft

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Die Künstliche wird zur Ko-Intelligenz:
Eine Vision für die Gesundheitswirtschaft von morgen

Im Koalitionsvertrag der neuen Ampel-Regierung taucht der Begriff der Künstlichen Intelligenz nur siebenmal auf. Im Zusammenhang mit den Themen Gesundheit und Pflege findet sich lediglich das erklärte generelle Ziel, „die Potenziale der Digitalisierung (zu) nutzen, um eine bessere Versorgungsqualität zu erreichen, aber auch Effizienzpotenziale zu heben.“ Das geschätzte Einsparpotenzial durch Künstliche Intelligenz (KI) allein im deutschen Krankenhaussektor wird auf mehr als 30 Milliarden Euro jährlich geschätzt. KI kann daher beides: die Versorgungsqualität erhöhen und die Kosten für die Versicherten langfristig senken. Zwei Beispiele machen dies deutlich. Bei Demenz ermöglicht der Einsatz von KI die Früherkennung mit einer Genauigkeit von bis zu 90 Prozent. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto mehr Kosten lassen sich einsparen. Noch höher ist das Einsparpotenzial bei Brustkrebs: Durch Früherkennung und passgenaue Therapien lassen sich zweistellige Milliardenbeträge einsparen.

Entlastung statt Entlassung

Im Krankenhausmanagement kann KI dazu beitragen, Einweisung, Auslastung und Entlassungswesen besser zu steuern. Nicht Entlassung, sondern Entlastung ist das Versprechen von KI. Stellenprofile werden sich ändern, Routinetätigkeiten lassen sich zunehmend an lernende Maschinen delegieren, so dass mehr Zeit für den Patienten bleibt. Künstliche führt so zu einer Aufwertung der menschlichen Intelligenz: Führung, Vertrauen und Kultur werden wichtiger, Hierarchien und Statusdenken unwichtiger. Entscheidend ist die Unternehmenskultur. Künstliche Intelligenz fordert die DNA der Kliniken heraus. KI ermöglicht Entscheidungen auf der Basis großer Datenmengen. Voraussetzungen sind neben einem technologischen Verständnis des Personals die Bereitschaft zu agilem Handeln und verantwortlichem Entscheiden. Künstliche Intelligenz bezieht die Intelligenz Aller ein: Führungskräfte, Mitarbeitende und Patient:innen und wird so zur Ko-Intelligenz, zur unterstützenden Intelligenz der sie steuernden Menschen.

Möglichst lange selbstbestimmt gesund leben

Dabei gilt auch heute noch das erste Robotergesetz, das Isaac Asimov 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, formulierte: „Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.“ Heute, bald 80 Jahre später, können wir optimistischer sein: „Künstliche Intelligenz soll den Menschen nutzen und ihnen helfen, möglichst lange selbstbestimmt gesund zu leben.“

KI für eine bessere Patientenversorgung?

Genau hier setzt die VWD-App an: sie prognostiziert auf Grundlage der vorliegenden relevanten Patientendaten das Entlassdatum, sodass eine zeitlich optimal abgestimmte Koordination der Überleitung und Entlassung stattfinden kann.

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– AUTOR

Dr. Daniel Dettling
Institut für Zukunftspolitik

Dr. Dettling schreibt als externer Autor für KMS regelmäßig Beiträge und informiert über allgemeine und aktuelle Themen aus der Gesundheitsbranche.

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