»Psychische Erkrankungen sind für 19 Prozent aller Fehlzeiten verantwortlich, stellen noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten den höchsten Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen und sind die häufigste Ursache für Frühverrentungen.«
Eindringliche Worte richtete UN-Generalsekretär Antonio Guterres zum Tag der psychischen Gesundheit vor wenigen Wochen an die Welt. Drei Viertel der Menschen, die an Depressionen leiden, würden selbst in reichen Ländern unzureichend versorgt. Im Schnitt würden die Staaten nur etwas mehr als zwei Prozent ihrer Haushalte für Gesundheit für psychische Gesundheit ausgeben.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind heute erst in Ansätzen erkennbar, werden aber erheblich sein. Bereits vor Ausbruch der Pandemie haben psychische Erkrankungen zugenommen, ihre direkten und indirekten Kosten für Unternehmen und das Gesundheitssystem sind immens. Viele Unternehmen in Deutschland rechnen mit negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch
Dabei war „mentale Gesundheit“ bereits vor Corona ein Trend. Noch nie haben so viele Deutsche so lange aufgrund von psychischen Erkrankungen bei der Arbeit gefehlt wie in dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie. Psychische Erkrankungen sind für 19 Prozent aller Fehlzeiten verantwortlich, stellen noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten den höchsten Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen und sind die häufigste Ursache für Frühverrentungen. Die volkswirtschaftlichen Krankheitskosten erreichten zuletzt den Rekordwert von 44,4 Milliarden Euro, auch weil psychisch erkrankte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit rund 35 Krankheitstagen deutlich länger krankgeschrieben sind als körperlich erkrankte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor Ausbruch der Corona-Pandemie auf Schätzungen hingewiesen, wonach allein durch Depressionen und Angstzustände den Volkswirtschaften allein jedes Jahr weltweit rund 850 Milliarden Euro an Produktivität verloren gehen.
Die Folgen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Beschäftigten werden erheblich sein, warnt die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung. Depressionen, Angsterkrankungen, Belastungsstörungen und Suchtverhalten nehmen in der Krise zu. Das Gesundheitswesen wird das Thema „mentale Gesundheit“ umfassend betrachten und ganzheitlich angehen müssen. Ein erster Schritt ist die im letzten Jahr gestartete Initiative der Bundesregierung „Offensive Psychische Gesundheit“. Zu den Akteuren gehören Krankenkassen, Rentenversicherungen, Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen, die Berufsverbände, Bündnisse und Betroffeneneinrichtungen. Zu den Herausforderungen nach der Krise wird auch die Personalausstattung gehören. Digitale Lösungen und Daten wie die automatische Berechnung der Umsetzung von Mindestvorgaben des Gemeinsamen Bundesauschusses zur Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik oder Kennzahlen zu Patienten und Diagnosen leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeit in den Kliniken und sorgen für Transparenz.
Wie andere Länder braucht auch Deutschland eine nationale Strategie zur mentalen Gesundheit. Das Thema gehört raus aus der Nische und ganz nach vorne. Die Ampel-Koalitionäre wollen in wenigen Wochen ihren Arbeitsplan für die nächsten vier Jahre vorlegen. Ob und wie wir mental gestärkt aus dieser Krise kommen, hängt aber nicht nur von der Gesundheitspolitik ab. Jeder und jede von uns kann einen Beitrag zur mentalen Gesundheit leisten und vorsorgen. Corona hat gezeigt, dass wir wieder die kleineren Sachen wertschätzen, etwa den Urlaub in der Region, das gemeinsame Kochen und Essen, das Spielen mit den Kindern oder Freunden.
Welche Rolle spielt dabei die PPP-RL?
Die Psychiatrie-Personalverordnung (PPP-RL) im Überblick:
Festlegung von verbindlichen Mindestvorgaben für die Personalausstattung von stationären Einrichtungen
Quartalsweise Meldung von Umsetzungsgraden bis auf Stationsebene
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