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Carsten Ohm

1. Oktober 2019

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„Medizinische Stimmigkeit des Systems verändert sich.“
schrieb das Ärzteblatt im März 2019 und das, obwohl die medizinische Stimmigkeit auch bisher nicht gegeben war (Quelle: Zum Artikel im Ärzteblatt).

 

Was bedeutet die Pflegeausgliederung für das Controlling?

Fokus Pflege, so kann man wohl die Gesetzgebung des Bundesministeriums für Gesundheit überschreiben. Die geplante Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus dem DRG-System steht bevor, und deren Auswirkungen werden, so die Planung, ab 2020 in der Praxis erprobt. 

Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass es sich dabei um ein Experiment mit ungewissem Ausgang handelt. So weit, so gut. Über die praktischen Fragen wie „Nützt es der Pflege, wenn sie keinen ,Wert‘ mehr hat?“, „Wie die Stellen besetzen, wenn es kein Personal gibt?“ oder „Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat dieses für mein Haus, wenn ich aus der Pflege keinen  Deckungsbeitrag mehr erwirtschaften kann?“ wurde und wird an anderer Stelle hinreichend
geschrieben und diskutiert. 

Ich möchte mich einem anderen Aspekt dieses Themas widmen: Was macht diese Entscheidung mit der Akzeptanz der DRGs als Controlling-Dimension?

»DRGs sind im Grunde ERGs (Economic Related Groups)«

Die Ausgliederung der Pflege zeigt überdeutlich, dass die DRGs einer ökonomischen Sicht folgen und somit die medizinische Entwicklung eines Hauses nicht widerspiegeln. 

So verwundert es nicht, dass auch Jahre nach der DRG-Einführung viele Mediziner mit dieser rein monetären Sichtweise fremdeln. Warum, das lässt sich am Beispiel der „G67C Ösophagitis, Gastroenteritis, gastrointestinale Blutung, Ulkus-Erkrankung und verschiedene Erkrankungen der Verdauungsorgane ohne bestimmte oder andere komplizierende Faktoren, ohne äußerst schwere CC“ sehr schön darstellen: Diverse verschiedene Krankheitsbilder werden dabei in einer DRG zusammengefasst, da diese laut InEK dieselben Kostenfaktoren haben. Medizinisch sinnvoll
erscheint diese Zusammenstellung nicht.

Nachfolgend eine Auswahl der heterogenen Diagnosen, die alle zur G67C führen können:
DRG G67C
Da sie nun einmal als Abrechnungsgrundlage dienen, werden die DRGs auch zukünftig ihre Bedeutung bei der ökonomischen Berichterstattung behalten. 

Nur, wie sieht es mit Langzeitvergleichen aus? Wie groß die Verschiebungen bei den DRGs sein werden, werden wir erst wissen, wenn die neuen Kataloge feststehen. Was, wenn weitere Berufsgruppen den Anspruch auf Ausgliederung aus den DRGs erheben und durchsetzen?

Die eisTIK® Medizinischen Leistungsgruppen by
GSG sind somit die wahren DRGs und sorgen für
die medizinische Stimmigkeit Ihres Controllings

Medizinischen Leistungsgruppen by GSG
Die „Medizinischen Leistungsgruppen by GSG“ ermöglichen eine strukturierte Analyse des Leistungsspektrums, losgelöst von der fast unüberschaubaren Vielfalt der ICD- und OPS-Codes. Ein Set aus etwa 600 Leistungsgruppen bildet dafür alle wesentlichen Leistungsbereiche ab. Die Entwicklung erfolgt durch Ärzte und Ökonomen unter Einbeziehung von Klinikern. Die Leistungsgruppen werden jährlich aktualisiert und mittlerweile von knapp 250 Einrichtungen bundesweit in Benchmark-Projekten eingesetzt. Mit den „Medizinischen Leistungsgruppen by GSG“ können die Kliniken ihr Leistungsgeschehen strukturiert und unter medizinischen Gesichtspunkten abbilden und ihr Berichtswesen um eingängige Kennzahlen erweitern. So ist eine Gesamtbetrachtung aller bösartigen Erkrankungen ebenso möglich wie die alleinige Darstellung der Hemikolektomie rechts bei Malignom. Die Einbindung von Experten in die  Leistungsgruppenentwicklung sichert die Akzeptanz der Berichterstattung zwischen Ökonomen und Medizinern sowie die ständige Weiterentwicklung. Entscheidend dabei ist, dass die Medizinischen Leistungsgruppen nicht durch politisch motivierte Änderungen des Abrechnungskataloges beeinflusst werden, sondern in ihrer „medizinischen Stimmigkeit“ über die verschiedenen Jahre und Abrechnungsalternativen konstant bleiben. Mit der Einbindung der Leistungsgruppen in eisTIK® als eine weitere Analysemöglichkeit, starten Sie im Controlling in eine medizinische und somit nachhaltige Sicht, die resistent gegen weitere Katalogverschiebungen und -änderungen ist.
eisTIK® Medizinischen Leistungsgruppen by GSG

»Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.«

- Molière

eisTIK® Process Mining powered by Celonis

Im Rahmen des immer mehr an Bedeutung gewinnenden Prozesscontrollings ist es unabdingbar, den Fokus stärker auf die medizinische Homogenität der Fälle als auf die ökonomische Sicht zu legen. Selbstverständlich ist die Prozessbetrachtung medizinisch homogener DRGs für die Steuerung möglich, in allen medizinisch nicht homogenen DRGs führt dies aber zu einer unendlichen Ausweitung der für diese DRG existierenden Prozessabläufe, sodass ein effektives Controlling schwer möglich ist. Somit sind die Medizinischen Leistungsgruppen unabdingbar, um sich mit Pflege und Ärzten über Prozesse und deren kontinuierliche Verbesserung auseinanderzusetzen.

Fazit: Pflegeausgliederung als Chance

Die Ausgliederung der Pflege aus den DRGs ist eine gute Gelegenheit, das zukünftige Berichtswesen in eine medizinische, nachhaltige und prozessorientierte Richtung zu bewegen. Nutzen Sie die Pflegeausgliederung als Chance, um Ihr Controlling auf medizinische Füße zu stellen. Die inhaltlichen Auswirkungen der Ausgliederung werden uns alle noch genug beschäftigen. Binden Sie die Medizinischen Leistungsgruppen by GSG in eisTIK® ein, und gehen Sie den ersten Schritt, um den Auswirkungen der Pflegeausgliederung auf das Controlling zu begegnen.

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