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Alois G. Steidel

2. September 2018

Wie Digitalisierung unser Weltbild auflöst

Smart gewinnt: Schnelligkeit ist Voraussetzung für Erfolg

Die Digitalisierung wird wie einst die Verbreitung des Buchdrucks dazu führen, dass wir Menschen uns neue Selbstbeschreibungen und Weltbilder zulegen. Die Digitalisierung wird alle Lebensbereiche umfassen und Gewohntes in Frage stellen bzw. überflüssig machen. Was die digitale Disruption der Gegenwart von allen bisherigen Veränderungen absetzt, ist ihre niedrige Einstiegshürde. Man braucht kein riesiges Startkapital, um mit einer guten Idee und findigen Freunden einen Markt komplett umzukrempeln. Das heißt für die etablierten Player: Augen auf und mitdenken! Nur weil es früher so war, muss es morgen schon lange nicht mehr so sein. Neue Technologie oder Produkte machen innerhalb kürzester Zeit Altes überflüssig. Nicht Größe, sondern Schnelligkeit bedeutet heute Erfolg!

Unsere Umwelt wird immer intelligenter. Wir „aktivieren“ unsere Welt. Alles daran machen wir smart: unsere Städte, Häuser, Autos, Fernsehgeräte, Kühlschränke oder Wecker. Schon bald werden wir keine Computer und Smartphones mehr brauchen – wir selbst werden als ein Bestandteil inmitten einer global verteilten Rechnerinfrastruktur leben. Wir werden zu einer Komponente dieses weltweit verteilten Megarechners. Im Durchschnitt trägt jeder Mensch heute mindestens einen Gegenstand bei sich, der mit dem Internet verbunden ist. Wir erleben eine explosionsartige Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Trennung zwischen online und offline schwindet, denn wir interagieren zunehmend mit smarten, responsiven Objekten, um unseren Alltag zu bewältigen oder miteinander zu kommunizieren.

»Das Glück begünstigt den, der vorbereitet ist.«

Louis Pasteur
Vor ein paar Jahren haben Forscher prognostiziert: „2018 ist der Anfang vom Ende der Smartphones“. Schon heute entwickeln wir dazu Alternativen wie Smartwatches, Smart In Ear Devices, Datenbrillen sowie digitale Assistenten, die über Sprache gesteuert werden. Die Mehrfachauswahl, die uns visuelle Systeme bisher angeboten haben, wird durch neue Interfaces verdrängt, hier übernehmen digitale Assistenten diese Auswahl. Schon heute gibt es Pulsmesser am Handgelenk, Blutzuckerwerte über die Kontaktlinse, Früherkennung von Herzinfarkten durch intelligente Unterwäsche oder Technology Tattoos zur digitalen Selbstvermessung. KI existiert bereits – aber nicht so, wie wir erwartet hatten. Durch die horizontale Vernetzung ehemals getrennter Prozesse entstehen übergreifende und vorausschauende Ökosysteme. Isolierte Spezialisten werden keine Chance mehr haben. Künstliche Intelligenz wird nicht kommen, sie ist schon längst in unserem täglichen Leben als Anwendung zu finden.

Die Biologie ist eine der wichtigsten Technologieplattformen des 21. Jahrhunderts. Der Mensch wird als riesige Datenquelle gesehen – und bisher unheilbare Krankheiten ermöglichen Startups ein Geschäftsmodell und somit betroffenen Menschen eine Aussicht auf Hilfe. Das Thema Personalisierte Medizin steht erst am Anfang. Wenn wir die Digitalisierung ernst nehmen wollen, dann geht es nicht so sehr um eine Erhöhung des Digitalisierungsgrades nach dem Motto „Leute, macht mehr SAP“, sondern viel mehr um die Gestaltung und das Verständnis digitaler Erlebnisse und digitalen Nutzens.

Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft

Wie passt das zu einem Gesundheitswesen, in dem es um Menschen geht, die medizinische und pflegerische Versorgung, Unterstützung und Begleitung benötigen? Es stellt sich die zentrale Frage, wie Technisierung, Digitalisierung und Vernetzung sinnvoll für alle Leistungsempfänger und Leistungserbringer im Gesundheitswesen eingesetzt werden können. Wo doch gerade eine hochspezifische Technisierung und der schnelle Zugriff auf Daten eine unverzügliche und effiziente Notfallversorgung sowie individuelle medizinische und pflegerische Behandlungen ermöglichen, wodurch die Patientensicherheit sowie die Lebensqualität der betroffenen Menschen nachhaltig verbessert werden könnten.

»Noch nie ist etwas durch Sparen entstanden, immer nur durch sinnvolle Investition von Zeit und Geld.«

Alois G. Steidel, Vorstandsvorsitzender (CEO)
Technische Lösungen können darüber hinaus auch im Blick auf den bereits vorhandenen und sich weiter verschärfenden Personalmangel für Entlastung sorgen. Eine zentrale Voraussetzung für die Nutzung der Chancen der digitalen Transformation wird die Interoperabilität sein, d. h. die Fähigkeit von Systemen, Informationen auszutauschen. Im Bereich der telemedizinischen Anwendungen ist neben Datenschutz und Kostenerstattung insbesondere die mangelnde Interoperabilität der Daten und Systeme ein Hemmnis für die systematische Marktdurchdringung. Gerade die Befähigung der Arbeitsteilung über Firmen bzw. Leistungsanbieter hinweg, also die Schaffung von Mehrwerten durch Kollaboration, wird einer der Schlüsselerfolge sein. Hier nimmt KMS bereits heute eine Schlüsselposition mit seinen Lösungen und Konzepten ein. Unser Anspruch ist es, als „single point of truth“ alle Informationen zu sammeln und mit anderen Systemen auszutauschen. Durch diesen Anspruch bekommt die Datenvalidität und Datenqualität eine besondere Bedeutung, und dort liegt bei KMS schon immer ein besonderer Schwerpunkt.

Digital Single Market

Die Europäische Kommission hat schon vor einigen Jahren einen eGovernment-Aktionsplan vorgestellt und 20 Maßnahmen aufgezeigt. Unter anderem „Grenzübergreifende elektronische Gesundheitsdienste“. Damit soll erreicht werden, dass Menschen und Unternehmen mehr von den Vorteilen digitaler öffentlicher Dienste profitieren, die ihnen in der gesamten EU nahtlos zur Verfügung stehen. Etwas, von dem wir Deutschen wieder genauso überrascht werden können wie von der DSGVO.

Buchempfehlungen

  • Die granulare Gesellschaft, Christoph Kucklick, S. 7-9, Der Digitale Felix und der Papier Felix

  • Die 4. Revolution, Luciano Floridi

  • Das Ende der Demokratie, Yvonne Hofstetter

  • QualityLand, Marc-Uwe Kling

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– AUTOR

Alois G. Steidel
Vorstandsvorsitzender (CEO)

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